Die Touren rund um die Murgseen in der Schweiz sind ein beliebtes Ausflugsziel. Die Wanderungen bieten viel Abwechslung auf kleinstem Raum und sind leicht zu erreichen. Wir waren neugierig, ob diese Region zu Recht so beliebt ist und haben uns für die Murgseerundwanderung mit Abstecher zum Gipfel des Schwarzstöckli entschieden.
Erstes Ziel: Merlen
Selten haben wir uns auf eine Wanderung gefreut, wie auf diese Wanderung im Heidiland in der Schweiz. Bestes Wetter war für das gesamte Wochenende angesagt – perfekt für eine Sonnenaufgangswanderung.
Los ging es am Freitag nach der Arbeit. Mit dem Auto ging es nach Murg am Walensee und von dort, auf einer schmalen Straße mit lauter Serpentinen bergauf zum Parkplatz Merlen. Es gibt dort mehrere Parkplätze und alle kosten 10 CHF (Stand Oktober 2017) und müssen bei einem Automaten vor der Auffahrt zum Parkplatz bezahlt werden – oben bei den Parkplätzen gibt es keine Möglichkeit mehr ein Ticket zu lösen.
Wir haben uns für Parkplatz 2 (1099 m) entschieden, da von dort der kürzeste Zustieg zum Berggasthaus Murgsee, unserem Ziel für Freitag, startet. Für diejenigen, die den Murgsee Rundwanderweg machen wollen, empfiehlt sich aber eher Parkplatz 1.
Auf zum Berggasthaus Murgsee
Am späten Nachmittag ging es für uns also los. Die Wanderung startet auf einem für Autos befahrbaren Weg, der aber recht schnell in einen breiten und gut ausgebauten Wanderweg übergeht. Erst ging es noch durch ein Waldgebiet, bevor der Waldbestand dann immer lichter wurde. Die Strecke ist teilweise sehr steil und wir sind ordentlich ins Schwitzen gekommen.
Nach etwas mehr als einer Stunde kamen wir dann an den unteren Murgsee, der alpinen Schutzstatus hat. Der See liegt idyllisch unterhalb des Weges und der Blick auf den See, das Tal hinter uns und den hohen Wasserfall ist wirklich wunderbar. Nach einem letzten Anstieg (insgesamt waren es etwa 600m) kamen wir nach ungefähr 1 3/4 Stunde am gemütlichen Berggasthaus Murgsee an. Die Sonne war gerade untergegangen und die Abendstimmung am See war einfach herrlich.
Im Gasthaus gab es dann ein leckeres Abendessen, bevor wir uns noch etwas mit Kartenspielen die Zeit vertrieben haben. Gegen 22 Uhr sind wir noch einmal raus, um den wahnsinnig schönen Sternenhimmel zu bewundern. Dadurch, dass der Murgsee in einem Kessel liegt, hat man fast keine Lichtverschmutzung und der Sternenhimmel wirkt einfach traumhaft – sogar die Milchstraße konnten wir deutlich erkennen. Dann ging es aber auch schon ins Bett, denn am nächsten Morgen wollten wir ja früh raus. Da nur zwei weitere Wanderer im Gasthaus übernachtet haben, war die Nacht im Massenschlafsaal schön ruhig.
Wanderung zum Schwarzstöckli
Um etwa halb sieben ging es dann am Samstag los – der Sonnenaufgang war für 7:53 Uhr angesagt. Erstes Ziel war die Murgseefurgel (1985 m), die man in etwa 35 Minuten erreicht. Die ersten Höhenmeter mussten wir noch mit Taschenlampe gehen, aber relativ schnell begann es zu dämmern. Wir mussten immer wieder anhalten und die Schönheit des Sees und der schneebedeckten Berge rundherum bewundern – und wir mittendrin! Das war ein unglaublich schönes Gefühl.
Von der Murgseefurgel bogen wir nach Links ab, um auf den Gipfel des Schwarzstöckli (2385 m) zu wandern. Wir hatten immer wieder wunderbare Blicke auf den Murgsee und in der Ferne auf die umliegenden Berge. Durch die vielen Fotostops waren wir einfach zu langsam und bevor wir auf dem Gipfel waren, ging die Sonne schon auf. War aber halb so schlimm, denn der Blick war trotzdem fantastisch.
Der Wanderweg zum Schwarzstöckli war teilweise mit Schnee bedeckt und steil, aber dennoch sehr gut begehbar. Auf dem Weg haben wir sogar eine Gams gesehen. Oben angekommen haben wir erst einmal ausgiebig gegessen und Pause gemacht. Wir waren die ersten auf dem Gipfel. Die herrliche Ruhe und die Aussicht auf die umliegenden schneebedeckten Berge war unbeschreiblich schön.
Wandern auf der Murgseerundwanderung
Hinunter ging es über den Rotärd Grat ins Tal auf den Murgseerundwanderweg. Eine Wanderung, die (zu Recht) sehr beliebt ist. Der Abstieg war teilweise sehr schwierig, da der Weg so vereist, schwer zu finden und steil war. Unten angekommen ging es aber durch herrliche Ebenen, immer am Wasser und an einigen Wasserfällen entlang. Der letzte Teil der Strecke war aber besonders kräftezehrend. Steil ging es durch einen bemoosten Wald auf unendlich vielen Stufen nach unten. Der Weg war glatt und hat uns am Ende einfach nur noch genervt. Gefühlt ging es eine Ewigkeit, bis wir dann endlich auf Parkplatz 1 ankamen. Von dort waren es dann noch etwa 20 Minuten, bis wir an Parkplatz 2 am Ausgangspunkt unserer Wanderung ankamen.
Die Wanderung hat uns sehr gut gefallen und ist absolut empfehlenswert! Die Strecke ist extrem abwechslungsreich, geht durch Wälder, an Seen entlang, über steile Passagen und auf einen Gipfel – also alles was eine rundum gelungene Wanderung ausmacht. Wer es sportlicher mag, schafft die Strecke auch an einem Tag. Wir fanden die Übernachtung im Berggasthaus Murgsee allerdings reizvoll und praktisch, um frühstmöglich zu starten. Unterwegs gibt es immer wieder Möglichkeiten um die Strecke zu verlängern oder zu verkürzen.
Wir waren auf jeden Fall sehr begeistert und wollen wiederkommen! Wart ihr schon einmal in der Gegend wandern? Welche Touren findet ihr empfehlenswert? Wir freuen uns über eure Vorschläge!
Weitere tolle Wanderungen sind die zwei Tages Wanderungen zur Alp Tschingla am Walensee oder vom Flumserberg zur Spitzmeilenhütte.
























